Richtfest des Justus-von-Liebig-Gymnasiums Neusäß

Am 30.09.2024 konnte das Richtfest am Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß nach knapp zwei Jahren Bauzeit gefeiert werden. Das Schulgebäude wird generalsaniert und wurde dazu komplett entkernt, um neue Lernlandschaften nach den aktuellen pädagogischen Erfordernissen einrichten zu können. Durch die Generalsanierung mit neuer Dämmung und vorgehängter Fassade wird das Bestandsgebäude den Energiestandard KfW55 erfüllen. Außerdem entstehen eine neue Dreifachturnhalle und Mensa mit Energiestandard KfW40. Diese werden in einer Mischung aus Stahlbetonbauweise mit Holzbauteilen ausgeführt, das UG wird in Massivbauweise entstehen, weil sie halb in den Boden eingegraben werden. Dadurch kann der Neubau ohne Sichtbeeinträchtigungen nah ans Bestandsgebäude herangerückt werden.

Das Justus-von-Liebig-Gymnasium wird insgesamt barrierefrei und behindertengerecht gebaut. Die neue Dreifachsporthalle wird zusätzlich von den Zugängen so ausgestattet werden, dass sie sowohl von der Realschule, den beruflichen Schulen und von den örtlichen Vereinen genutzt werden kann, ohne dass das Schulgebäude betreten werden muss.

Die Dächer der Mensa und der Dreifachsporthalle werden begrünt und das Hauptgebäude erhält auf dem südlichen Gebäudeteil eine PV-Anlage in West-Ost-Ausrichtung mit 98 kWp.

Das Justus-von-Liebig-Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2022/2023 in die alte modulare berufliche Schule ausgelagert und die Schülerinnen und Schüler können zum Schuljahr 2025/2026 ins generalsanierte Schulgebäude wieder zurückziehen. Für die Mensa und die Dreifachsporthalle wird sich der Einzug etwas verzögern, weil es beim Aushub der Baugrube mit der beauftragten Firma Schwierigkeiten gab und neu ausgeschrieben werden musste.

Beim Richtfest waren Silvia Dassler, Fraktionsvorsitzende, und Ursula Reichenmiller-Thoma, GRÜNES Mitglied im Bauausschuss eingeladen. In seiner Rede hob Landrat Sailer hervor, dass mit der Generalsanierung des Justus-von-Liebig-Gymnasiums der Bildungslandkreis Augsburg neben dem Neubau des Paul-Klee-Gymnasium ein weiteres Leuchtturmprojekt für die Schülerinnen und Schüler verwirklicht. Trotz Baupreissteigerungen wird die Generalsanierung samt Neubau der Mensa und Dreifachsporthalle im Kostenrahmen von 63 Mio. Euro bleiben und davon werden ca. 22 Mio. Euro Fördergelder zu erwarten sein. Erfreulich sei die gute Zusammenarbeit mit den Fachplanern und den ausführenden Firmen. Kreisbaumeister Schwindling hielt eine recht erfrischend launige Rede und die Zimmerleute gingen auf die Historie des Richtfestes ein, was zur Folge hatte, dass die Verantwortlichen selbst Hand an den Bau anlegen mussten.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, einer Generalsanierung den Vorzug zu geben anstatt Abriss und Neubau. So fällt die CO2-Bilanz der Generalsanierung durch die Anrechnung der grauen Energie, d. h. der Energie, die für Bau, Herstellung und Transport der Bauteile aufgewendet wurde, mit ihrem Verbleib im Gebäude besser aus“, so Ursula Reichenmiller-Thoma. „Das ist ein wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit im Hochbau. Modernität und Sanierung schließen sich keineswegs aus.“